Die Rebsorte Bacchus
Bacchus gehört zu den bemerkenswerten weißen Rebsorten Deutschlands. Sie wurde 1933 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof in der Pfalz gezüchtet aus Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau. Das Ergebnis: Eine neue Sorte, die früh reift, zuverlässig trägt und dabei ein außergewöhnlich aromatisches Bukett mitbringt.
Den Namen erhielt sie nach dem römischen Weingott Bacchus, dem Gott des Weines, des Rausches und der Lebensfreude und genau das beschreibt den Charakter dieser Rebe bis heute recht treffend.
Von Beginn an fand Bacchus vor allem in Deutschland Anklang. Besonders in Regionen, die eher kühl sind oder kürzere Vegetationszeiten haben, wurde die Sorte aufgrund der frühen Reife sehr geschätzt. Er hat sich vor allem in Franken, Saale-Unstrut, Sachsen, aber auch in Rheinhessen und der Pfalz etabliert. Hier war die Rebsorte jahrzehntelang ein fester Bestandteil der Weinberge und diente oft auch als Traube für unkomplizierte Schoppenweine.
Auch in England hat Bacchus in den letzten Jahren einen regelrechten Höhenflug erlebt. Während dort lange Zeit hauptsächlich Sekt und Schaumweine aus Chardonnay und Pinot Noir im Fokus standen, hat Bacchus sich zu einer Art englischem Nationalwein entwickelt. Viele vergleichen ihn mit Sauvignon Blanc, frisch, fruchtig, aromatisch.
So wird Bacchus in England gerne als „Sauvignon Blanc des Nordens“ bezeichnet. In einem Klima, das für Sauvignon Blanc oft zu kühl ist, liefert Bacchus erstaunlich charaktervolle Ergebnisse. Auch findet man die Sorte in der Schweiz, in Tschechien oder sogar in Kanada, doch ihr Hauptanbaugebiet bleibt Deutschland.