Zahlen und Fakten zum Anbaugebiet Mosel
Mit 544 km Fließstrecke ist die Mosel der zweitlängste Nebenfluss des Rheins und wird in die drei Abschnitte Obermosel, Mittelmosel und Untermosel, auch Terrassenmosel genannt, eingeteilt. Bis 2006 hieß das Anbaugebiet noch “Mosel-Saar-Ruwer”, wurde aber durch eine Änderung des Deutschen Weingesetzes umbenannt und heißt heute nur noch “Mosel”. Viele Winzer erhofften sich damals durch die Namensänderung, dass die Region sich international besser durchsetzt.
Das Anbaugebiet entlang der Mosel und ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer ist zwar nicht das Größte, gilt aber als die älteste Weinregion Deutschlands. Wie auch schon beim Artikel zu Rheinhessen beschrieben, waren es wohl auch hier die Römer, die vor etwa 2000 Jahren den Weinbau im großen Stil kultivierten.
Fun-Fact: Der Ort Neumagen-Dhron behauptet von sich, der älteste Weinort Deutschlands zu sein. Hier wurde das Grabmal eines römischen Weinhändlers aus dem 2. Jahrhundert gefunden, das heute im Landesmuseum in Trier ausgestellt ist.
Was macht die Mosel so besonders?
Die Moselregion umfasst insgesamt etwa 8660 ha Rebfläche, von denen ca. 3400 ha in Steillagen (das heißt mit einer Hangneigung von mehr als 30 Prozent) angelegt sind. Damit ist es das größte Steillagenweinbaugebiet der Welt und kann in weiten Teilen ausschließlich von Hand bewirtschaftet werden. Auch der Bremmer Calmont, die steilste Weinbergslage Europas mit einer Neigung von 68 Grad, ist hier an der Mosel zu finden.
Weiterer Fun-Fact: Große Lagennamen wie „Piesporter Goldtröpfchen”, „Wehlener Sonnenuhr” oder „Erdener Treppchen” sind wie die großen, weißen Hollywood-Buchstaben in den Hängen zu sehen.
Ebenso typisch für die Region sind verschiedenste Schieferböden wie Blau-, Grau- und Rotschiefer. Diese sorgen zum einen dafür, dass die Reben tiefer wurzeln, zum anderen sind sie ein sehr guter Wärmespeicher in der Nacht. Außerdem beeinflussen diese Millionen Jahre alten Gesteine auch den Geschmack der Weine. Hier wird dann oft von Mineralik gesprochen.
Reflektiert durch den Fluss sind die Reben längerer und intensiverer Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Dieses Zusammenspiel von Steillagen, Schieferböden und den Temperaturen macht die Moselweine einfach einzigartig.
Welche Rebsorten wachsen an der Mosel?
An der Mosel sind rund 91% der Rebflächen mit weißen Sorten bestockt. Mit etwa 62% ist der Riesling die wichtigste Rebsorte. Wohl nirgendwo auf der Welt wird Riesling in so vielen verschiedenen Stilistiken ausgebaut, wie an der Mosel. Diese Weine sind vor allem aufgrund der langen Reifephase der Rebsorte mineralisch, feinfruchtig und oft sehr langlebig.
Neben der “Königin der weißen Reben” finden sich an der Mosel aber auch Elbling (der häufig versektet wird), Rivaner (auch Müller-Thurgau genannt), sowie diverse Burgunderrebsorten wie Chardonnay, Auxerrois und Weißburgunder. Seit einigen Jahren gewinnt auch die rote Rebsorte Pinot Noir/Spätburgunder an Bedeutung, die ebenfalls ganz hervorragend auf Schieferboden gedeiht. All diese Weine bringen fast immer diese einzigartige und unverkennbare Moseltypizität mit.
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